Ess-Brechsucht oder Bulimie bedeutet auf Griechisch, wörtlich übersetzt, „der Ochsenhunger“, andere Synonyme für diese Erkrankung sind bulimia nervosa, Ess-Brechsucht oder Ochsen- bzw. Stierhunger, oder Syndrom des leeren Kühlschranks.
Die Bulimie tritt vor allem bei Frauen zwischen 20 und 30 Lebensjahr auf. Die Betroffene haben die krankhafte Angst, dick zu werden. Dabei ist das Essverhalten so gestört, dass die Patientin anfallsartig große Mengen an Nahrung zu sich nimmt, im Anschluss erbricht sie absichtlich oder sie nimmt Abführmittel.
Bulimie ist eine Suchterkrankung, und wie bei jeder Suchterkrankung ist für die Betroffene das Wichtigste dieses beschriebene Verhalten, alles Andere wird zweitrangig. Die Bulimie ist als Krankheit mit der Magersucht (Anorexie nervosa) verwandt.
Ursachen Gesellschaftliche Einflüsse wie Schlankheitsideale und manche Familienverhältnisse wie große Leistungsdruck und besonders da, wo die Kinder ihre Konflikte nicht in der Familie besprechen können, begünstigen das Auftreten der Bulimie. Ebenso Mangel an Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit sind begünstigend Faktoren. Durch diese Faktoren wird der eigene Körper als zu dick empfunden. Danach nimmt die Krankheit ihre Verlauf.
Verlauf: Zwei Essanfälle in der Woche über drei Monaten gelten schon als Hinweis für Bulimie. Es kann sich steigern bis zu zwanzigmal Essenanfälle am Tag. Danach versucht die Patientin durch verschiedene Methoden diese Kalorienaufnahme rückgängig zu machen, meistens durch künstlich verursachtes Erbrechen nach dem Essen. Medikamentenmissbrauch mit Abführmitteln, und sogar entwässernden Medikamenten sind auch sehr häufig.
Folgen Isolation auf Grund der Geheimhaltung der Erkrankung, finanzielle Probleme wegen Geldausgaben fürs Essen und Medikamente Psychische Störungen wie Depressionen, Persönlichkeitsstörung und Suizidgedanken.
Diagnose: Patientengespräch führt zur Diagnose. Aber es werden weitere Untersuchungen auch durchgeführt: Durch Blutuntersuchung werden lebenswichtige Mineralstoffe (Salzen), die durch häufiges Erbrechen zu Mangelerscheinung führt. Mangel an Mineralstoffe kann zu Schäden an weiteren Organen wie Herz und Niere, daher werden auch Herz- und Nieren-Untersuchungen gemacht
Therapie Bulimie ist eine Suchtkrankheit und schwierig zu behandeln wie jede andere Sucht. Die Betroffene muss einsehen, dass sie krank ist, dass sie suchtkrank ist, das erkennen und Hilfe annehmen.
Die Therapie bestehet in körperliche und psychische Therapie. Die Psychotherapie kann ambulant laufen aber wenn körperliche Folgeschäden aufgetreten sind, muss man stationär behandeln.
Selbsthilfegruppen können hilfreich sein.
Prognose: Die Hälfte der erkrankten können behandelt werden und bei dem Rest kommt auch die Besserung. Aber es wird von ein Drittel der Rückfallsquote berichtet.
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